Papierfischchen: Tipps & Mittel zum Bekämpfen von Papierfischen 2024
Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) sind optisch nur schwer von ihren Artgenossen, den Silberfischchen zu unterscheiden. Sie tauchen seit einigen Jahren vermehrt in deutschen Haushalten, Bibliotheken und Archiven auf und sind mitunter nur schwer zu bekämpfen.
Eine Papierfischchen Plage in der Wohnung äußert sich vor allem durch angefressene Fotos, Zeitungen, Dokumente und Bücher. Denn während ihre Gattungsgenossen Silber- und Ofenfischchen lediglich als Lästlinge gelten, zählt das Papierfischchen als invasiver Materialzerstörer zu den Schädlingen.
Doch woran erkennt man, ob man es nun mit Papierfischen oder doch mit Silberfischchen zu tun hat, wie kann man Papierfischchen bekämpfen und welche Mittel oder Fallen wirken besonders gut gegen die nimmersatten Papierfresser?
Inhaltsverzeichnis:
Was sind Papierfischchen und woher kommen sie?
Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) sind überwiegend nachtaktive Insekten, die sich gerne über Papier und Kartonagen hermachen. Genauso wie ihre Artgenossen – die Silberfischchen (Lepisma saccharina) – sind Papierfische ein Fischchen au der Familie der Schuppenfischchen (Lepismatidae).
Papierfischchen fühlen sich in Wohnungen mit einer Raumtemperatur zwischen 20 und 24 °C und trockener Luft (50 % relative Luftfeuchte) besonders wohl. Finden sie diese Bedingungen in Wohnungen vor, nisten sich die Papierfischchen langfristig ein und vermehren sich rasant.
Außerdem sind sie lichtscheu, sie kommen nur nachts aus ihren Verstecken, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert.
„Papierfischen bevorzugen es trocken, dunkel und warm: Nicht selten sind sie daher in Bibliotheken, Museen und privaten Buchsammlungen zu finden.“
Papierfischchen – der Name sagt es bereits – ernähren sich hauptsächlich von alten Fotos, Dokumenten, Pergamenten, Papierresten und Kartonagen. Aber auch vor Tapeten und Vorhängen machen Papierfische nicht Halt. Das Tückische: Die Fraßschäden werden häufig erst nach langer Zeit entdeckt, da die Insekten sich sehr lange von einem Buch oder Karton ernähren können.
Da die Papierfischchen so lange unbemerkt bleiben, ist das Ausmaß der Zerstörung oft groß: Gerade in Museen, Bibliotheken, aber auch in privaten Buch- und Fotosammlungen können die Papierfische großen materiellen Schaden verursachen.
Papierfischchen versus Silberfischchen: Unterschiede
Um Papierfischchen bekämpfen und vernichten zu können, ist es wichtig, sie nicht mit ihren Gattungsgenossen, den Silberfischchen zu verwechseln. Deshalb haben wir in der folgenden Übersicht die wichtigsten Unterschiede für Sie zusammengefasst:
- ➜ Vorkommen: Während es Silberfische gerne warm und feucht mögen, bevorzugen es Papierfischchen trockenes Klima mit zirka 50 Prozent relativer Luftfeuchte. Deshalb sind Silberfische vor allem in Bad, Keller und Küche anzutreffen, während Papierfischen generell dort vorzufinden sind, wo sie ihre Hauptnahrungsquelle finden: Papier. Vor allem Papierlager, Bibliotheken, Archive und Museen klagen über Papierfische, aber auch in Privathaushalten sind sie zunehmend anzutreffen.
- ➜ Nahrung: Papierfischchen ernähren sich von Dokumenten, Papieren, Büchern, Briefe, Fotos u.ä. papierbasierten Produkten. Silberfischchen sind hingegen kleine Allesfresser, die sich bevorzugt von zucker- und stärkehaltigen Stoffen, aber auch Krümel, Haare, Hautschuppen, Hausstaub, Tapeten und Essensreste ernähren.
Optische Unterscheidung
Um die äußerlichen Unterscheidungsmerkmale von Papierfischchen und Silberfischchen zu verdeutlichen, eignet sich am besten die folgende Abbildung:
Weitere Unterscheidungsmerkmale von Silber- und Papierfischchen:
Fazit zu Silberfischchen vs Papierfischchen:
Die Unterscheidung von Papierfischen und Silberfischen ist nicht so einfach. Als bestes Indiz gilt die Größe des Insekts sowie die Länge der Antennen und Schwanzanhänge. Auch die Fraßschäden lassen darauf hindeuten, dass man es mit einer Papierfischchen Plage zu tun hat und diese bekämpfen muss.
Papierfischchen im Haushalt bekämpfen: Tipps & Mittel
Papierfische haben kaum natürliche Fressfeinde und können so nur schwer bekämpft und endgültig vernichtet werden. Wie und mit welchen Mitteln man eine Papierfischchen Plage bekämpfen kann, hängt vor allem davon ab, wo der Befall stattfindet und wie stark ausgeprägt er ist.
"Haben Sie in Ihrem Privathaushalt, also Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus mit Papierfischchen zu kämpfen, sollten Sie zunächst die Ursachen für die Plage beseitigen."
Papierfische mögen es gerne warm, trocken und dunkel. Sie ernähren sich von Papier, Fotos, Dokumenten und Büchern.
Befolgen Sie zunächst die folgenden Tipps zur Bekämpfung von Papierfischchen:
Tipps gegen Papierfischchen
- 1. Kontrolle: Kontrollieren Sie regelmäßig alle Bücher, alten Fotos und Dokumente und schütteln Sie alles aus!
- 2. Luftdichte Aufbewahrung: Verstauen Sie wertvolle Dokumente und Akten in gut verschlossenen Plastikboxen.
- 3. Umzugskartons: Nutzen Sie keine gebrauchten Umzugskartons: Sie stehen unter Verdacht, Papierfischchen zu verbreiten.
- 4. Bedingungen: Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen verschlechtern, zum Beispiel durch einen Luftbefeuchter*. Dieser erhöht die Luftfeuchtigkeit im Raum (Papierfische bevorzugen trockene Luft).
- 5. Mittel: Unbedingt einen Gelköder einsetzen! Fallen wirken nur gegen Silberfische, nicht aber gegen Papierfischchen!.
Papierfischchen mit einer Falle bekämpfen?
Da Papierfischchen erst seit Kurzem in Deutschland vorkommen, sind die Mittel zur Bekämpfung noch wenig erforscht. Die allgemeinen Erfahrungen mit den Papierfressern zeigen, dass es sich um ziemlich hartnäckiges Ungeziefer handelt, das nur schwer zu bekämpfen ist.
Bevor Sie sich für ein Mittel zur Bekämpfung entscheiden, ist es wichtig, dass sie sich sicher sind, mit welcher Fischchen-Art Sie es zu tun haben! Nur so können Sie sich für die richtige Bekämpfungsstrategie entscheiden!
Papierfische in Bibliotheken, Archiven, Museen bekämpfen
Papierfischchen fühlen sich in Archiven, Museen und Bibliotheken besonders wohl. Trockene Luft, warme Temperaturen, viele dunkle Ecken und Unmengen an alten Dokumenten, Pergamenten und Büchern sind ein Schlaraffenland für die kleinen Papierfresser.
Doch gerade da in Museen und Archiven viele bedeutende und mitunter wertvolle Schriftstücke zu finden sind, bedarf die Bekämpfung einer Papierfischchen Plage eines Profis!
Als eine der wirksamsten Bekämpfungsstrategien gegen Papierfischchen ist der Einsatz von Kälte. Mit Temperaturen unter 15 Grad können die Insekten keine Eier mehr produzieren, bei null Grad sterben sie sogar ab.
Aber auch Gelköder und Stickstoff werden von Profis zur Bekämpfung in Archiven, Museen und Bibliotheken genutzt.